Simon Enzler ist „zmetztinne“. Zu alt um noch als Newcomer zu gelten, zu jung um schon ein Oldtimer zu sein, steht er an einem entscheidenden Punkt in seinem Leben. Er wird 50. Und weil er schon als zartes Kraut von 15 Jahren auf der Bühne stand, überblickt er mittlerweile dreieinhalb Jahrzehnte als aufmerksamer Beobachter und wortgewaltiger Stammtischler.
Wie sieht er sich, seinen Beruf und seine Umwelt? Wie geht man um mit den Anzeichen schwindender Jugend und wachsender Dioptrie? Wie hält man Kurs im Wildwasser der Gegenwart? Wieviel Zukunft liegt da noch drin? Man weiss es nicht. – Enzler rudert. Und das seit Jahren. Aber genau das gibt ihm Zuversicht. Denn auch wenn ein Ruderer zwangsläufig rückwärts blickt, kommt er doch voran.
Die Kunst von Simon Enzler lebt von der Exotik seines markanten Appenzeller Dialektes, aber genauso von seinen präzisen, vielfältigen und politischen Beobachtungen, die er mit einer unvergleichbaren Lockerheit vorzutragen weiss.
Simon Enzler, 1976 geboren, ist seit Mitte der 90er Jahre auf den Bühnen, die die Welt bedeuten, zuhause. Eines seiner Markenzeichen ist sein markanter Appenzeller Dialekt. Die Moderation der Sendung „Comedy im Casino“ des Schweizer Fernsehens machte ihn einem breiten Schweizer Publikum bekannt. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Swiss Comedy Award ausgezeichnet, 2007 lief ihm der Salzburger Stier zu und in der Sparte Kabarett/Comedy wurde er 2008 mit dem Prix Walo geehrt. 2012 erhielt er den Schweizer Kabarett-Preis Cornichon und 2021 den Innerrhoder Kulturpreis.